41°00’03.1″N 8°34’42.9″W – Mozelos sagt selbst versierten Wein-Freunden nichts. Doch ohne diesen portugiesischen Ort gäbe es viele Weine gar nicht. Unweit der Stadt Porto befindet sich das Welt-Zentrum der Naturkork-Verarbeitung. 80% aller Weinkorken dieses Planeten werden in Portugal verarbeitet.
1. Spätestens im Juli beginnt traditionell die Ernte der Korkeichen-Rinde. Nach wie vor wachsen die meisten wild in den Mischwäldern. Die Forstbesitzer kontrollieren den Rohstoff-Nachschub.
2. Und sie brauchen Geduld dafür: Denn erst nach 45 Jahren ist die Borke dick genug, um daraus die begehrten Weinverschlüsse zu bohren. Danach wird nur alle neun Jahre geerntet – und zwar zwischen 20 und 200 Kilo Rinde pro Baum. Die ältesten Eichen der „Foros de Mocho“ sind an die 200 Jahre alt. Hier teilen sich dann zwei „descortiçadores“, wie die Profis heißen, die Arbeit.
Mit 12 Milliarden Korken, die jährlich auf Weinflaschen kommen, ist dieser Verschluss aktuell wieder auf dem Vormarsch: Bio-Winzer greifen zunehmend zum nachwachsenden „Stoppel“, zudem steigt weltweit die Sektproduktion.
3. Auch die Qualitätskontrollen wurden strenger: 10% fallen bei der optische Kontrolle aus, danach geht es bis hin zur Einzelprüfung der Korken durch Gas-Phasen-Spektrographie. Bei M. A. Silva, einem der größten Hersteller (und Lieferant etlicher burgenländischer Winzer!) liegt die Reklamations-Quote mittlerweile bei lediglich 0,6 Prozent.
Fotos: Roland Graf