Als Klima-Gewinner wird der spät reifende Cabernet Franc nun Jahr für Jahr in einer Qualität geerntet, die auch reinsortig Freude macht. Dass das nicht immer so war, erläuterte für „Bundesland heute“ der FIATA-Verleger in wohl gesetzten Worten in Halbturn.

Ort des Geschehens war Halbturn, wo auch Winzer Josef Stadler, eine Hälfte des Weinduos „Neukamp & Stadler“, gespannt war. Denn Günther Neukamp, die zweite Hälfte des Projekts, schenkt zwei der teuersten Cabernet Francs dieses Planeten verdeckt neben dem ersten Jahrgang von Neukamp & Stadler ein. Wie würde sich der Wein aus dem Seewinkel neben dem „Matarocchio“ der Marchesi Antinori oder dem französischen Kultwein Clos Rougegard schlagen? Weinen also, die mitunter das 18-Fache des Halbturner Newcomers kosten?

Diese Frage interessierte auch den ORF, der in seinem Beitrag in „Bundesland heute“ (27. März 2022), aber vor allem ging Moderatorin Kristina Buconjic der Rolle des Cabernet Franc in Burgenlands Rieden nach. Der „Exot“ macht mit 0,2% aller Trauben schließlich keine große Menge aus. Doch er wächst – „wir steigern kontinuierlich unsere Anbaufläche“, verriet etwa Günther Neukamp. Von 1,2 Hektar verdoppelt man innerhalb von zwei Jahren auf 2,4 Hektar. Und das Weinprojekt von Halbturn ist nicht alleine.

Steigende Anbaufläche in Halbturn

Das erläuterte der FIATA-Verleger Roland Graf im TV-Beitrag. „Denn früher hat man den vielleicht alle fünf Jahre zusammengebracht“, fasst der Kenner des burgenländischen Weines die Veränderung zusammen. Denn bis zur Ernte, die meist erst im Oktober erfolgt, konnte dem spät reifenden Cabernet Franc viel passieren. Die „grüne“ Aromatik, die viele Weinkenner mit der reinsortigen Variante verbinden, ist nur eine der Möglichkeiten. „Umso schöner, wenn hier eine steil ansteigende Lernkurve vorliegt“, so Graf, der Neukamp&Stadler auch als eines der ersten Medien im FIATA vorstellte.

Schließlich investiere man neben der Anbaufläche auch in die Fässer (500 Liter und Barriques), da der Anteil an neuen Fässern bei mindestens 50% in jedem Jahrgang der Halbturner liegt. „Und sie bringen da ordentlich was zusammen“, schnalzte der Verleger hörbar mit der Zunge. In punkto früher Zugänglichkeit und Sortentypizität, so sein Fazit in der Blindprobe mit den „Granaten“, brauche sich der Burgenländer nicht zu verstecken.

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