Sie ist nicht die „Blaue Mauritius“, aber doch auch ein Sammelobjekt geworden: die Burgenland-Edition des Kräuterlikörs „Jägermeister“. Die Geschichte dahinter passt auch zum bevorstehenden Jubiläum „100 Jahre Burgenland“. Denn auch wenn die Destillerie Franz Bauer ein Jährchen älter ist, steht ihr Jubiläum am Beginn. 1920 in Graz gegründet (übrigens am ursprünglichen Standort der späteren Puntigamer Brauerei), füllt das Unternehmen seit 53 Jahren auch Jägermeister in Lizenz ab.
Das war spätestens dann außergewöhnlich, als die Macher des weltbekannten Kräuterlikörs diese Verträge in Ländern wie Polen oder Italien nicht mehr verlängerten. 2020 war die österreichische Abfüllung die einzige außerhalb Deutschlands. Immerhin ist auch der Austro-Markt – über eine Million Liter pro Jahr werden getrunken – ein wichtiger für die Zentrale in Wolfenbüttel. Und so feierte man mit einer Bundesländer-Edition diesen Herbst die 1967 begonnene Erfolgsgeschichte. Die schönste darunter ist natürlich die burgenländische Likörflasche, die einen orangen Sonnenuntergang in der Puszta zeigt.
Sie bekommt nun aber erhöhten Sammelwert durch ihre Rückseite. Denn die Aufschrift „Lizenzherstellung“ nebst der Grazer Adresse der Destillerie Bauer ist nunmehr Geschichte. Anders gesagt, trägt die „Burgenland“-Edition sie als eine der letzten Flaschen im Handel. Denn 2021 ist mit der Abfüllung bei Bauer Schluss: „Für alle Länder weltweit, in denen Jägermeister vertrieben wird, wird der Kräuterlikör direkt an seinem Ursprungsort im deutschen Wolfenbüttel sowie im Werk in Kamenz abgefüllt“. Vertrieb und Marketing für Österreich bleiben weiterhin in Graz, so Andreas Lehmann, Leiter der P.R.-Abteilung der Mast-Jägermeister SE). Und auch die kleinen 20 Milliliter-Flaschen werden weiter aus Österreich kommen. Nur eben nicht mehr hier befüllt werden. Kleiner Tipp daher für alle, die zu den Feiertagen damit anstoßen: Gut schauen, ob das Sammlerstück „Burgenland“ dabei ist!